Wie soll man das Werten, was da gerade im Spreewald passiert?
Zur Sache:
Es ist zur Wahrheit geworden,
das Herzstück des Spreewaldmarathons, die schönste touristische Strecke im Spreewald überhaupt, die Strecke mit der größten Fernwirkung, die Strecke die wir 20 Jahre lang schon gelaufen sind, der Biosphärenreservatslauf, diese dürfen wir nicht mehr laufen, nicht mehr walken und nicht mehr wandern.
Diese Strecke darf nicht mehr gelaufen, gewalkt oder gewandert werden.
Die Biosphärenverwaltung hat uns am 11.08.2022 mitgeteilt, für diese Strecke gibt es keine Zustimmung. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist dies nicht mehr möglich. Man ist der Ansicht, die Sportler sind zu laut und es ist mit dem Tierschutz nicht mehr vereinbar diese Wege (alles offizielle breite Wanderwege) zu nutzen. „Als Behörde ist man zuerst dem Tierwohl verpflichtet“, so eine der Begründungen.
Selbst eine Vermittlung durch den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Herrn Dietmar Woidke hat nichts gebracht. Auch die drei Landräte der Spreewaldlandkreise und der zuständige Dachverband für den Tourismus, der Tourismusverband Spreewald hatten kein Durchsetzungsvermögen. Der Bürgermeister der Stadt Lübbenau, Herr Wenzel, war am 17.08. noch einmal mutig und hat ein Versuch der Einlenkung unternommen – vergeblich.
Für die Verwaltung ist das Verbot der Kompromiss, dass wir am Sonntag beim Marathonlauf wenigstens etwas Spreewaldluft schnuppern dürfen. Es war lange Zeit beabsichtig gar keine Strecken mit Spreewaldflair zuzulassen. Ihr solltet mit einer Mogelpackung fern ab vom Spreewaldzentrum abgespeist werden.
Doch es gibt auch eine gute Botschaft, die Halbmarathonstrecke am Sonntag, darf fast so wie dieses Jahr gelaufen werden.
Individuell dürfen aber zu jeder Zeit Hunderte, an sonnigen Tagen gar Tausende Besucher, diese Wege nutzen, welche wahrscheinlich lauter als unsere Sportler sind. Dort aber auch länger verweilen und oftmals ihren Müll in der Landschaft hinterlassen.
Im Gegensatz dazu findet der Spreewaldmarathon auf diesen Wegen kontrolliert statt und es gibt eine Teilnahmebegrenzung. Dazu lärmen bestimmt unsere Sportler nicht, denn diese sind höchst konzentriert, um ihr Ziel zu erreichen. Zudem hinterlassen wir diese Biosphäre jedes Mal sauberer als wir sie vorgefunden haben.
Konzentriert auf ca. eine Stunde, an einem Tag, einmal im Jahr, soll hier das Tierwohl beeinträchtigt werden?
Trotz des UNESCO Status ist so eine Absage der Streckenführung nach unserer Ansicht nicht zu tolerieren. Denn der Charakter dieser Laufveranstaltung schärft nicht nur den Sinn für die Region, sondern bringt auch dem Stadtläufer das außergewöhnliche UNESCO- Biosphärenreservat Spreewald näher. Was hier im Laufe der Jahre für die Region gewachsen ist, kommt mit Sicherheit dem gesamten Spreewald-Umfeld zugutekommen. Zumal auch wir der Veranstalter alles daran setzt, alle Umweltauflagen, im Schulterschluss mit allen Helfenden der anliegenden Ortschaften, zu erfüllen.
Alle rot gekennzeichneten Wege dürfen wir nicht mehr nutzen.
Diese wunderschöne Marathonstrecke darf nicht mehr gelaufen, gewalkt oder gewandert werden.
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